Kurzchronik von Schäpe
Um 1300
Gründung unter dem Namen Scheep. Die erste Bevölkerung Schäpes bestand aus 5 Siedlerfamilien. Das Kloster St. Moritz in Magdeburg hatte die Patenschaft für das Dorf übernommen und Mönche entsandt, die bei der Rodung von Wald und der Gewinnung von Ackerland halfen. Diese ersten Siedler gehörten noch dem katholischen Glauben an und wechselten im Zuge der Reformation im Jahre 1539 zum evangelischen Glauben. Die ersten Häuser sollen auf den Grundstücken der heutigen Hausnummern 6,8,11 und 21 sowie auf dem heutigen Spielplatz gestanden haben.
09.08.1342
Schäpe wird das erstemal als „Scheep“ in einer Urkunde von Ludwig, Markgraf von Brandenburg, erwähnt. Die Bezeichnung stammt wahrscheinlich aus dem Wendischen und bedeutet bei den Wenden „Ort, wo Schindmähren, Klepper“ sind. Die Wenden, auch als Elbslawen bezeichnet, waren vom 7. Jahrhundert an Bewohner großer Teile Nord- und Ostdeutschlands.
1634
Zwei weitere Familien kamen in das Dorf. Sie siedelten an den Plätzen der heutigen Hausnummern 9 und 10. Es entstand ein unregelmäßiges Gassendorf.
1770-71
Eine Schule und eine Kirche werden errichtet. Die Kirche soll vor den Häusern Nr. 6 und 7 gegenüber der alten Schule gestanden haben.
1772
In Schäpe und Umgebung wird auf Anordnung der Preußischen Regierung und aufgrund verheerender Getreidemißernten in den Jahren zuvor, das erstemal die Kartoffel angebaut.
1773
Friedrich der Große lässt 60 Maulbeerbäume zur Seidenraupenzucht in Schäpe pflanzen.
1797
Der erste Gasthof des Ortes eröffnet.
1824
Die erste Schäper Kirche brennt durch Blitzschlag ab. Wie damals üblich war sie, wie alle anderen Gebäude auch, nur mit Stroh gedeckt.
1827
Die neue Kirche, nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel, wird errichtet. Das Baumaterial stellte der Staat und die Schäper mussten das Material selbst heran schaffen und die Kirche auch selbst bauen. Der Turm wurde erst 37 Jahre später errichtet.
22.04.1833
Das Dorf wird bei einem Brand fast vollständig zerstört. Noch im gleichen Jahr wird daraufhin ein Brandgraben angelegt.
1834
Die Straße nach Salzbrunn wird gebaut.
1844
Eine neue Schule wird gebaut.
1864
Feierliche Einweihung des Kirchturmes.
31.05.1882
Der zweite Großbrand in Schäpe vernichtet 1/3 des Dorfes. 10 Gehöfte wurden damals in Schutt und Asche gelegt.
Zwischen 1882 und 1902
werden dann alle Gebäude des Dorfes schrittweise von strohgedecktem Lehmfachwerk, auf massive Ziegelbauweise umgebaut.
1920
Im Zusammenhang mit dem „Kapp-Putsch“ werden im Dachstuhl der Kirche 12 versteckte Karabiner und Munition sichergestellt. Im gleichen Jahr sterben 7 Einwohner bei einer Grippeepidemie.
1921
Der Kirchturm wird neu verputzt.
20.11.1923
Schäpe bekommt elektrischen Strom. In der Schule wird an diesem Tag das erste elektrische Licht eingeschaltet.
1929
August Bochow, Besitzer der Wirtschaft zu dieser Zeit, ist der erste Schäper der ein Auto besitzt.
01.06.1933
Die Freiwillige Feuerwehr Schäpe wird gegründet.
1938
Lehrer Walter Pötsch pflanzt auf dem Schulgelände 100 Maulbeersträucher.
1940
Es wurde Seidenraupenbrut beschafft und noch im selben Jahr konnte man 4 Pfund Seide an den Staat liefern.
1945
Nach Kriegsende sind in Schäpe 6 Scheunen und 5 Ställe total zerstört. 6 Wohnhäuser, 1 Stall und die Kirche sind schwer beschädigt.
1947
Ein Wachmann aus Borkheide stellt Einbrecher am Grundstück der Grünthals. Es kommt zu einem Schußwechsel bei dem der Polizist tödlich verletzt wird.
1950
Die Kirche wird neu verputzt und innen gestrichen.
1965
Siegfried Sagert wird Bürgermeister. Im gleichen Jahr wird die Dorfwaage, sie stand am Ende des Ortes in Richtung Salzbrunn, in Betrieb genommen.
04.07.1969
Nach fast 200 Jahren wird der Schulunterricht in Schäpe für immer eingestellt.
1978
Bau der Bestattungshalle.
1992
Das Wirtshaus des Ortes schließt seine Pforten.
1996
Josef Jakobs beginnt mit dem Spargelanbau und Verkauf
1999
Der Spargelhof Josef Jakobs startet mit der Gastronomie
2001
Eingemeindung nach Beelitz
2002 – 2007
Bau der Reitanlage „Rosencarree“ von Silke Pelzer
2005
Gründung des Reitvereins Rosencarree e.V.
2008
Auf dem Spargelhof wird die Bauerscheune eröffnet. Gastronomie von März bis Dezember.
2010
Gründung des Fördervereins Schinkelkirche Schäpe e.V.
2012
Erster Bauabschnitt Sanierung des Kirchturmes und Erneuerung des vergoldeten Kreuzes
2013
Zweiter Bauabschnitt Sanierung des Daches und Fenster vom Kirchengebäude
2013
Josef Jacobs errichtet einen Erlebnis-Spielplatz mit Strohscheune gegenüber des Spargelhofes
2013
Restaurierte Glocken werden im neuen Glockenschauer eingebaut
2014
Schäpe erhält auf Initiative der Einwohner und des Fördervereins ein eigenes Wappen. Es zeigt ein weißes steigendes Pferd und einen durch vier weiße Linien durchflochtenen Mäander auf rotem Grund, der sich ursprünglich an den Kirchenkapitellen der Schinkelkirche befindet.
2015
Schäpe startet mit einer eigenen Homepage und wird prompt zur „Web-Seite des Jahres 2015“ gewählt. 9 Monate lang finden 90 Syrische Kriegsflüchtlinge in Schäpe ein „Zuhause“. Es finden weitere Renovierungsarbeiten an der Kirche statt. Die ehemalige Dorf-Schmiede wird zum kleinstes Brandenburger Museum umgebaut. Es entsteht „Das 5-Minuten-Museum“.
Ausblick
2020
Fertigstellung der Kirche mit großer Feier.